19. August 2024
Mitte August 2024 fand im Rahmen des Signalkrebs-Projektes eine kleine Tagung zum Austausch aller beteiligter Personen im OTTER-ZENTRUM in Hankensbüttel statt. Neben der Vorstellung erster Ergebnisse aus dem Projekt an der Örtze gab Samantha Quaas von der Universität Osnabrück einen spannenden Überblick über ihre Forschung zu den Auswirkungen des Signalkrebses auf die Mühlkoppe (Cottus gobio), sowie ihre geplanten Arbeiten zum Thema Management des Signalkrebses durch Gewässerumstrukturierungen. Katrin Wolf (AVN) und Dagmar Hinrichs (TU Braunschweig) berichteten (in Vertretung für die Studentinnen) über zwei universitäre Abschlussarbeiten zu den Themen Populationsabschätzung des Signalkrebses in der Örtze mittels einer Fang-Wiederfang-Methode und dem Vergleich der Fangeffizienz verschiedener Reusentypen. Die Tagung endete mit einem gemeinschaftlichen Mittagessen, bei dem noch reichlich gefachsimpelt wurde.
Generell hat sich während der bisherigen Projektzeit herausgestellt, dass das Management des invasiven Signalkrebses mit dem Einsatz Ehrenamtlicher nur in begrenztem Rahmen möglich ist. Problematisch von vorneherein ist die Größe des Flusssystems der Örtze. Dadurch ist das Abfangen der Krebse nur punktuell möglich, während sich die Tiere in den größeren Abschnitten dazwischen weiter vermehren und die teils intensiv befischten Bereiche immer wieder neu besiedeln können. Nicht zu unterschätzen ist außerdem der Zeitaufwand, den die ehrenamtlichen ReusenstellerInnen für das Ausbringen und Leeren der Krebsreusen aufbringen müssen. Eine dauerhafte Unterhaltung der Fangeinrichtungen ohne Aufwandsentschädigung scheint daher nicht in großem Stil möglich. Hinzu kommen noch Probleme bei der sinnvollen Verwertung der Tiere. Diese ist momentan durch rechtliche Hürden in Deutschland stark eingeschränkt. So ist es für die AnglerInnen momentan nur möglich, die Tiere für den Eigenverzehr zu fangen.