Pflege- und Entwicklungsmaßnahmen in der Fahlen Heide
4. November 2025
Das FFH-Gebiet „Fahle Heide, Gifhorner Heide“ liegt etwas westlich von Gifhorn. In dem mittlerweile großflächig bewaldeten Gebiet existiert ein wertvolles Mosaik aus verschiedenen eingestreuten Offenlandlebensräumen. Auf sandigen Anhöhen wachsen Besenheide und Ginster. In den feuchteren Senken sind Moorwälder, feuchtere Heiden, sowie Schlatts (Heideweiher) mit torfmoosreichen Verlandungszonen zu finden.
In der jüngeren Vergangenheit ist die Sukzession stark fortgeschritten: Sowohl an als auch in den Schlatts haben sich kleinere und größere Gehölze entwickelt. Dies hat mehrere negative Effekte auf dieses Ökosystem. Durch den Laubeintrag von Birken und Weiden wird der Nährstoffeintrag und die Verlandung in den Gewässern beschleunigt. Außerdem entziehen die Gehölze dem Lebensraum viel Wasser, sodass die Gewässer in Dürrezeiten schneller austrocknen. Um diese einzigartigen Lebensräume für eine Vielzahl spezialisierter Tier- und Pflanzenarten zu erhalten, haben wir daher im Herbst 2025 die aufgekommenen Gehölze an einzelnen Schlatts entfernt. Dies haben wir in Zusammenarbeit mit dem dort zuständigen Förster und in Absprache mit den Flächeneigentümern durchgeführt.
Des Weiteren wurden auf ausgewählten Flächen sogenannte Lichtwaldkorridore entwickelt. Diese Korridore wurden durch Ausdünnung des vorhandenen Baumbestandes geschaffen. Ziel dieser Maßnahme ist eine bessere Vernetzung der kleinen isolierten Offenlandflächen in dem Gebiet. Ein dichter schattiger Wald stellt nämlich für viele offenlandgebundene Tierarten eine erhebliche Wanderbarriere dar. Eine bessere Verknüpfung der einzelnen Teilpopulationen verringert daher die Wahrscheinlichkeit, dass Arten in der Fahlen Heide aussterben.
Als maßnahmenbegleitende Untersuchung haben wir in diesem Jahr die Libellenfauna ausgewählter Schlatts in der Fahlen Heide untersucht. Wir konnten dadurch zum Beispiel die FFH-Anhang IV Art Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis) in größerer Anzahl nachweisen. Diese Art benötigt nicht zu nährstoffreiche, sonnige Gewässer und profitiert daher langfristig durch diese Maßnahmen.