An vielen Wegrändern und auf extensiv bewirtschafteten Grünlandflächen blüht im Juli das Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobaea). Aufgrund seiner Giftigkeit - v.a. im Heu - stellt es für die Nutzung der Grünlandflächen eine besondere Herausforderung dar. Gemeinsam mit Landwirten wollen wir die Wirksamkeit und Umsetzbarkeit verschiedener Maßnahmen testen, um das Kreuzkraut auf Flächen, die zur Futtergewinnung benutzt werden, zurückzudrängen.
Das Jakobs-Kreuzkraut ist eine in Europa heimische Pflanze. Zwischen 60 und 80 Insektenarten nutzen die Pflanze als Nahrung. Für Nutztiere sind allerdings alle Kreuzkrautarten giftig. Beim Beweiden fressen die Tiere die Pflanzen in der Regel nicht, im Winterfutter können sie es aber nicht mehr aussortieren. Eine hohe Kreuzkraut-Dichte auf den Flächen führt dazu, dass sie nicht mehr bewirtschaftet werden. Dies kann zu Verlust wertvoller artenreicher Grünlandflächen führen. Eine Bekämpfung der Pflanzen ist insbesondere in Schutzgebieten, in denen Auflagen zur Bewirtschaftung und zur Ausbringung von Herbiziden gelten, nicht einfach.
Mögliche Maßnahmen zur Eindämmung des Jakobs-Kreuzkrautes umfassen eine angepasste Bewirtschaftung, die eine Samenbildung verhindert und – wo dies den Schutzzielen nicht widerspricht – ein Schließen der Grünlandnarbe, um die lichtbedürftige Pflanze zu verdrängen. Eine Verschleppung eventueller Samen über Maschinen ist zu vermeiden. Die Bewirtschafter brauchen Ausdauer und Sorgfalt bei der Umsetzung: Erste Ergebnisse wird es voraussichtlich erst zwei Jahre nach Beginn der Maßnahmen geben. Mit den gewonnenen Erfahrungen werden wir einen Katalog an Maßnahmen zur Bekämpfung des Jakobs-Kreuzkrautes erarbeiten, den wir betroffenen Landwirten zur Hilfestellung an die Hand geben können.